Die Verantwortungstraeger

Die Verantwortungstraeger

Wir haben die Folter, Erniedrigung und sexuelle oder sonstige Misshandlungen überlebt!

Wir sind shockiert über die Darstellung in den Medien, die Gesellschaft sei für das verantwortlich, was uns angetan wurde.

Es ist so, dass am 24. Mai 1925 die Vorlage (obligatorisches Referendum im Kanton Zürich) zur "Versorgung von Jugendlichen, Verwahrlosten und Gewohnheitstrinkern" mit grosser Mehrheit angenommen wurde. Aber wusste das Stimmvolk auch, dass dadurch Mitmenschen vergewaltigt, geschlagen, geknechtet und getötet werden würden?

Lesen Sie die kuschelige Abstimmungsvorlage, wo folgendes vorgegaukelt wurde:

  • "Zweck der Versorgung ist die sittliche Erziehung und Charakterbildung, sowie die Ausbildung der Eingewiesenen in einem Berufe und die Ausstattung mit den Kenntnissen, die ihnen das spätere Fortkommen ermöglichen" oder
  • "Zweck der Versorgung ist, die Eingewiesenen an ein geordnetes, tätiges Leben zu gewöhnen durch Erziehung zu einer Arbeit, die ihren Fähigkeiten entspricht und sie befähigt, ihren Unterhalt zu erwerben. Die geistige und körperliche, namentlich die berufliche Ausbildung der Eingewiesenen wird durch Unterricht gefördert" oder
  • "Zweck der Versorgung in einer Trinkerheilanstalt ist, die Trinker durch geeignete Beeinflussung wieder zu einem, nüchternen und geordneten Leben zu erziehen.

Wo stand da, dass wir vergewaltigt, geknechtet und missbraucht werden sollten, dass man uns für ein ganzes Leben traumatisieren und abstempeln wollte? Genau, nirgendwo. Das Stimmvolk wurde mit schönen Worten umworben, belogen und betrogen.

siehe auch: https://www.uek-administrative-versorgungen.ch/quellen/volksblatt?filter=16

Gemäss Wikipedia ist am Populismus eine mit politischen Absichten verbundene, auf Volksstimmungen gerichtete Themenwahl und Rhetorik charakteristisch. Dabei geht es mal um die Erzeugung bestimmter Stimmungen, mal um die Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen zu eigenen politischen Zwecken. Oft zeigt sich Populismus auch in einem spezifischen Politikstil und dient als Strategie zum Machterwerb.

Wir sind aber schon noch froh und dankbar, dass uns oder unseren Eltern die Köpfe nicht öffentlich abgehauen wurden, um als abschreckendes Beispiel zu dienen.

Uns hat man benutzt, um die Löhne der Arbeiter zu drücken. Wer aufmüpfig wurde, drohte das gleiche Schicksal wie all denjenigen, die den Zwangsmassnahmen zum Opfer fielen. Ein richtiges Terror-Regime, welches die meisten gerne vergessen. Alle mussten sich der Industrialisierung fügen.

Wir haben die Torturen überlebt und deshalb feiern wir auch hin und wieder mal gerne. Wir lassen uns sehr gerne an Anlässe einladen, um über unsere Erlebnisse und die Darstellung in den Medien sowie Politik zu Debattieren. Leider informiert man uns über die Mitwirkungs-Möglichkeiten auch heute noch zu wenig. Unsere Mitglieder wären gerne dabei gewesen, zum Beispiel, hier:

Mit einem feierlichen Akt am 15. Juni 2019 überreichte der Kanton Schaffhausen der Stadt im Rauschengutpark eine von der Künstlerin Jennifer Bennett geschaffene Skulptur, die an die Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen erinnern soll.

Weggesperrt ohne Urteil

Alois Kappeler wurde als junger Mann im freiburgischen Bellechasse administrativ versorgt und erlebte dabei massive Gewalt. Die Alpträume sind bis heute geblieben. Wir danken dem SRF, für diesen Beitrag!

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Besten Dank an alle, welche die Wiedergutmachungsinitiative und die Untersuchungen ermöglicht haben sowie alle, die unsere Anliegen verstehen und unterstützen.

Wir kämpfen weiter für die Wahrheit und wir begrüssen alle, die sich ebenfalls daran interessiert zeigen, die Frage zu klären, wer verantwortlich war oder ist - die Regierenden und Exekutierenden oder das belogene und unwissende Volk?

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