Sammlung von Medienberichten

Sammlung von Medienberichten

Die trügerische Rehabilitierung und vermeintliche Wiedergutmachung

Zum Thema der Wiedergutmachungsinitiative und des Solidaritätsbeitrages für Opfer und Betroffene im Sinne des Gesetzes fürsorgerischer, administrativer Zwangsmassnahmen haben wir diverse Berichte aus den Medien gesammelt und kommentiert.

21.10.2017: LZ - Die Opfer melden sich nur spärlich

Nach einem halben Jahr haben sich lediglich 3550 ehemalige Verding- und Heimkinder beim Bund für einen Solidaritätsbeitrag gemeldet. Die Behörden verstärken nun die Informationskampagne.


10.06.2014: NZZ - Unruhe am runden Tisch

Am runden Tisch zur Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen gibt es Unruhe. Ein Verein ehemaliger Verdingkinder verlässt das Gremium und spart nicht mit Kritik am Delegierten des Bundes.



Kommentar (Roger Bresch, 15.01.2018):

Herr Professor lic. iur. Luzius Mader, Delegierter für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen, hat seine Arbeit richtig gemacht - jedoch leider nicht für uns Opfer und Betroffene.

Wir haben eine traurige Bilanz und es ist u.E. Verfassungswidrig, was sich der Bund mit seiner Hinhaltestrategie erlaubt. Der Solidaritätsbeitrag wird uns Opfern in prekären finanziellen Verhältnissen nicht annähernd gerecht. Die finanzielle prekäre Situation von Opfern FSZM hat der Staat die Schweiz verschuldet, indem Sie uns die Bildung als Kind und Jugendlicher verweigert haben. Somit sind wir Staatsopfer der Schweiz im Schutzalter und im Sinne des Gesetzes, wofür die Schweiz mit einer monatlichen, wiederkehrenden, bedingungslosen, lebenslangen Opferpension über CHF 5'000.00 für jeden von uns Opfern und Betroffenen die ganzheitliche, finanzielle Verantwortung umgehend übernehmen sollte.

Mit der trügerischen Rehabilitierung und vermeintlichen Wiedergutmachungs-Initiative von uns Opfern und Betroffen, will man uns und dem schweizer Bürger mit dem Solidaritätsbeitrag von CHF 25'000 pro Person für das erlittene Leid und die posttraumatische Belastung, vergleichbar mit Kriegsopfern, glauben machen, aus dem dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte gelernt zu haben. Jedoch, das Gegenteil ist der Fall und bestimmt den Alltag von uns Opfern und Betroffenen. Der Aufarbeitungsprozess mit dem Solidaritätsbeitrag entspricht dem Verteilen von Erdnüssen an uns Betroffene und Opfer, welche dem Ausmas der Opfereigenschaft von uns Opfern und Betroffenen im Sinne des Gesetzes nicht gerecht wird.

Die Behördenwillkür ist - wie ein Virus im täglichen Leben von uns Opfern und Betroffenen - allgegenwärtig und scheint gegen Alles und Jeden in der Behördenpolitik resistent zu sein. Die Zeit drängt, viele von uns Zeitzeugen sterben vor unseren Augen weg. Die Schuldigen, welche die Wahrheit dieses dunklen Kapitels der schweizer Geschichte kennen, sollen vollumfänglich für den angerichteten Schaden haften und für Ihre Menschenrechtsverbrechen materiell und moralisch verantwortlich gemacht werden können, damit Diese Ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.

Wir dürfen ihre Immunität und die Verjährung nicht mehr tolerieren.

27.01.2018: TeleBasel - Wiedergutmachung für Verdingkinder

Bis Ende März haben ehemalige Heim- und Verdingkinder Anspruch auf Wiedergutmachung. Einer von ihnen ist der Gemeindepräsident von Nusshof, Paul Richener.

30.01.2018: TVO - Auch im Altersheim

Verdingkinder sollen Anerkennung für Ihr erlittenes Leid erhalten. Quelle: http://www.tvo-online.ch/mediasicht/58681

Im Video wird von einer Entschädigung gesprochen, das ist falsch. CHF 25'000 für ein geraubtes Leben und die geraubte Gesundheit sind mehr als CHF 25'000 wert. (Roger Bresch)

21.08.2017: TVO - Zu wenig Gesuche

Für d Opfer vo eim vo dä dunkelste Kapitel i dä Schwiizer Gschicht hät dä Bund 300 Millione Franke ufd Siite tue. Sit Afangs Johr chönnd Opfer vo fürsogerische Zwangsmassnahme ä Gsuech ireiche und so ä Entschädigung für ihri kaputt Jugend verlange. Dä Bund hät mit bis zu 12'000 Aträg grechnet, bis jetzt sinds aber erst 3000, guet 250 devo us dä Ostschwiiiz. D Mensche wos Geld wönnd ifordere chömmed debii Understützig vo dä Anita Marti vo dä St.Galler Opferhilf über. Sie hegi zwor no än Huufe Aträg wo nonig vollständig sind i dä Schublade, es gäbi aber au eifach viel Lüüt wo Angst händ Quote Anita Marti Ein wo sis Geld scho igforderet hät isch dä Robert Blaser us Üsslinge. Mit 6i händ d Behörde en und sini zwei Gschwüsterte dä Eltere weggno und i verschiedeni Heim gsteckt. Dött hätter bis zu sim 20ste Lebesjohr müesse Schläg erträge und schaffe, ä richtigi Chindheit hätter nie gha. Mittlerwiile ischer Präsident vom Verein für Fredplatzierti und kämpft a vorderster Front für ä Gnuegtuig. Er hät jetzt Angst dass dä Bund nöd annöhernd das muess zahle wonner verproche hät. Zum die gsprochene 300 Millione Franke chönne uschöpfe müessted 12'000 Opfer dä festgsetzt Maximalbetrag vo 25000 Franke beaträge, dass bis jetzt erst 3000 Lüüt ihren Aspruch agmolde hend bedüütet dä Bund müesst nur 75 Millone id Hand neh Quote Der Robert Blaser isch dä Meinig dass bi weniger Gsuech, eifach jede einzel meh sötti übercho. Oder wenigstens dass dä Rest vom Geld für Stiftige oder Opfervereinigunge igsetzt wird. Bim Bund winkt mer sofort ab...

Quelle: http://www.tvo-online.ch/mediasicht/54335


30. August 2018: Zuerst 25'000 Franken Entschädigung – dann wird die EL gekürzt

Ausgerechnet der Solidaritätsbeitrag für die Wiedergutmachung kann dazu führen, dass Ergänzungsleistungen gekürzt werden.

25.7.2018: Tagblatt - Es geht um das Wort

Die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen erlebten nicht nur die Anerkennung des Unrechts, das ihnen widerfahren war, sondern kamen auch in den Genuss von Solidaritätsbeiträgen. Keine Wiedergutmachung, sondern ein spürbares Zeichen dafür, dass viele Menschen in diesem Land während Jahrzehnten Opfer behördlicher Willkür geworden waren.


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